7 - Herausforderungen der Phytopathologie in Zeiten des Klimawandels [ID:1913]
50 von 312 angezeigt

Dieser Audiobeitrag wird

von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Es hat wirklich Spaß gemacht,

diesen zwei Vorträgen zuzuhören

und ich nutze das mal als Basis.

Ich wusste ja so etwas, was Sie sagen würden,

um mich etwas stärker zu konzentrieren

jetzt auf den Aspekt Klimawandel, wirklich.

Und die Frage stellen,

zu erwarten unter den unterschiedlichen Prognosen, die es gibt für die Klimaveränderung weltweit

oder auch in Deutschland selbst und das ganz spezifisch in Richtung Phytopathologie. Also

wenn sie so wollen, einfach gesagt, welche Pathogene und welche Schad-Insekten oder Schad-Tiere

werden uns in Zukunft Probleme machen in einem Klimawandel. Die Diskussion um die

Genthechtik, die kommt natürlich auch hier vor, das ist nicht zu vermeiden und

die ist natürlich kontrovers und deshalb habe ich ganz stark Wert

darauf gelegt. Ich brauche das wahrscheinlich bei diesem Publikum hier

nicht zu sagen, dass ich nur seriöse Quellen nehme, also Farberichte, UNO,

US Department of Agriculture und natürlich begutachtete Artikel in seriösen Zeitschriften.

Alles das, was ich sage, jede einzelne Folie ist zu widerlegen durch irgendwelche Internetpamphlete,

das ist klar. Wir konzentrieren uns hier auf seriöse Informationen. Das erste ist, und

das kam schon in mehreren Vorträgen vor, die Unterernährung schreitet eher fort. Da sieht

man mal, wie schlecht Prognosen sind. Die Milleniumsprognose war, dass man die Anzahl

von Hungernden halbieren könnte bis zum Jahr, ich glaube 2000, 2005. Das war vor 20 Jahren ein Ziel.

Damals gab es 800 Millionen Hungernde, heute gibt es eine Milliarde Hungernde oder unterernährte

Menschen. Prognose ist also vollkommen fehl gelaufen. Hunger heißt übrigens hier, dass

Menschen mit weniger als 1600 Kilokalorien auskommen müssen und Hunger heißt in dem

Sinne Unterernährung nicht nur, dass zu wenig Nahrungsmittel da sind, sondern vor allen Dingen

auch die Qualität der Nahrung ist ein riesiges Problem. Denken Sie an Vitamin A Mangel, 200

Millionen Menschen leiden an Vitamin A Mangel, weil sie nur Reis zu sich nehmen. Das Problem

könnte schnell gelöst werden und wird hoffentlich im nächsten Jahr durch die Freisetzung von

Vitamin A haltigem Reis gelöst werden. Aber noch problematisch ja die Qualität in Richtung

Toxine, Mykotoxine, die produziert werden von Pilzen, die möglicherweise unter Klimawandel

noch stärker in den Mittelpunkt kommen werden. Unsere Nahrung ist bedroht. Das war so und ist

so durch abiotische und biotische Faktoren. Abiotische Faktoren, das sind Lichtschäden

vor allen Dingen, Versalzung der Böden, Trockenheit und Winterextreme. Und die biotischen Faktoren

sind hauptsächlich Unkräuter, Mikroorganismen und tierische Schädlinge. Und klar ist, dass

die abiotischen Faktoren durch den Klimawandel verändert werden und wahrscheinlich in nächster

Zeit höhere Probleme schaffen. Was unklar ist, jedenfalls wenn man globale Aussagen machen

will, ob der Klimawandel wirklich auch die biotischen Faktoren beeinflussen wird. Sicherlich

ja, aber in welche Richtung ist hoch spekulativ, das muss man sagen. Und man kann das nur lösen,

indem man sich wirklich konzentriert auf bestimmte Krankheiten und die im Prognosemodell hat.

Und dann kann man über bestimmte Krankheiten wirklich Aussagen machen, was passiert, wenn

sich das Klima in einer bestimmten Weise ändert. Aber globale Aussagen sind nicht möglich.

Die Ernteverluste weltweit, das sind immer so Zahlen, die im Raum stehen. Ich habe das

jetzt aus Oerke 2006, sicherlich ein deutscher Experte in diesem Bereich Ertragsverluste,

alle Ertragsverluste, 15 Prozent etwa im Durchschnitt aller Kulturen und jedenfalls große Schäden.

Und da ist nicht eingerechnet die Qualität, die diese Schäden noch erheblich verändert.

Wir gucken uns einmal die Weizenproduktion ganz konkret an. Ich habe nur Zahlen von 1965

und vergleiche die mit 1990. Die Liste liegt weit zurück, aber das sind belastbare Zahlen.

Die kommen auch aus Oerke 1996 jetzt und Sie sehen im Jahr 1965 eine Produktion im Weizen

Presenters

Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:38:44 Min

Aufnahmedatum

2011-11-16

Hochgeladen am

2011-11-23 14:05:05

Sprache

de-DE

Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen