Dieser Audiobeitrag wird
von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Es hat wirklich Spaß gemacht,
diesen zwei Vorträgen zuzuhören
und ich nutze das mal als Basis.
Ich wusste ja so etwas, was Sie sagen würden,
um mich etwas stärker zu konzentrieren
jetzt auf den Aspekt Klimawandel, wirklich.
Und die Frage stellen,
zu erwarten unter den unterschiedlichen Prognosen, die es gibt für die Klimaveränderung weltweit
oder auch in Deutschland selbst und das ganz spezifisch in Richtung Phytopathologie. Also
wenn sie so wollen, einfach gesagt, welche Pathogene und welche Schad-Insekten oder Schad-Tiere
werden uns in Zukunft Probleme machen in einem Klimawandel. Die Diskussion um die
Genthechtik, die kommt natürlich auch hier vor, das ist nicht zu vermeiden und
die ist natürlich kontrovers und deshalb habe ich ganz stark Wert
darauf gelegt. Ich brauche das wahrscheinlich bei diesem Publikum hier
nicht zu sagen, dass ich nur seriöse Quellen nehme, also Farberichte, UNO,
US Department of Agriculture und natürlich begutachtete Artikel in seriösen Zeitschriften.
Alles das, was ich sage, jede einzelne Folie ist zu widerlegen durch irgendwelche Internetpamphlete,
das ist klar. Wir konzentrieren uns hier auf seriöse Informationen. Das erste ist, und
das kam schon in mehreren Vorträgen vor, die Unterernährung schreitet eher fort. Da sieht
man mal, wie schlecht Prognosen sind. Die Milleniumsprognose war, dass man die Anzahl
von Hungernden halbieren könnte bis zum Jahr, ich glaube 2000, 2005. Das war vor 20 Jahren ein Ziel.
Damals gab es 800 Millionen Hungernde, heute gibt es eine Milliarde Hungernde oder unterernährte
Menschen. Prognose ist also vollkommen fehl gelaufen. Hunger heißt übrigens hier, dass
Menschen mit weniger als 1600 Kilokalorien auskommen müssen und Hunger heißt in dem
Sinne Unterernährung nicht nur, dass zu wenig Nahrungsmittel da sind, sondern vor allen Dingen
auch die Qualität der Nahrung ist ein riesiges Problem. Denken Sie an Vitamin A Mangel, 200
Millionen Menschen leiden an Vitamin A Mangel, weil sie nur Reis zu sich nehmen. Das Problem
könnte schnell gelöst werden und wird hoffentlich im nächsten Jahr durch die Freisetzung von
Vitamin A haltigem Reis gelöst werden. Aber noch problematisch ja die Qualität in Richtung
Toxine, Mykotoxine, die produziert werden von Pilzen, die möglicherweise unter Klimawandel
noch stärker in den Mittelpunkt kommen werden. Unsere Nahrung ist bedroht. Das war so und ist
so durch abiotische und biotische Faktoren. Abiotische Faktoren, das sind Lichtschäden
vor allen Dingen, Versalzung der Böden, Trockenheit und Winterextreme. Und die biotischen Faktoren
sind hauptsächlich Unkräuter, Mikroorganismen und tierische Schädlinge. Und klar ist, dass
die abiotischen Faktoren durch den Klimawandel verändert werden und wahrscheinlich in nächster
Zeit höhere Probleme schaffen. Was unklar ist, jedenfalls wenn man globale Aussagen machen
will, ob der Klimawandel wirklich auch die biotischen Faktoren beeinflussen wird. Sicherlich
ja, aber in welche Richtung ist hoch spekulativ, das muss man sagen. Und man kann das nur lösen,
indem man sich wirklich konzentriert auf bestimmte Krankheiten und die im Prognosemodell hat.
Und dann kann man über bestimmte Krankheiten wirklich Aussagen machen, was passiert, wenn
sich das Klima in einer bestimmten Weise ändert. Aber globale Aussagen sind nicht möglich.
Die Ernteverluste weltweit, das sind immer so Zahlen, die im Raum stehen. Ich habe das
jetzt aus Oerke 2006, sicherlich ein deutscher Experte in diesem Bereich Ertragsverluste,
alle Ertragsverluste, 15 Prozent etwa im Durchschnitt aller Kulturen und jedenfalls große Schäden.
Und da ist nicht eingerechnet die Qualität, die diese Schäden noch erheblich verändert.
Wir gucken uns einmal die Weizenproduktion ganz konkret an. Ich habe nur Zahlen von 1965
und vergleiche die mit 1990. Die Liste liegt weit zurück, aber das sind belastbare Zahlen.
Die kommen auch aus Oerke 1996 jetzt und Sie sehen im Jahr 1965 eine Produktion im Weizen
Presenters
Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:38:44 Min
Aufnahmedatum
2011-11-16
Hochgeladen am
2011-11-23 14:05:05
Sprache
de-DE